Oeconomia

Oeconomia

nach Carmen Losmann

  • Genre: Dokumentarfilme
  • Erscheinungsdatum: 2020-10-15
  • Empfehlung: Ab 0 Jahren
  • Laufzeit: 1h 29min
  • Direktor: Carmen Losmann
  • iTunes Preis: EUR 9.99
  • iTunes Mietpreis: EUR 3.99

Beschreibung

Unser Wirtschaftssystem hat sich unsichtbar gemacht und entzieht sich dem Verstehen. In den letzten Jahren blieb uns oft nicht viel mehr als ein diffuses und unbefriedigendes Gefušhl, dass irgendetwas schieflĂ€uft. Aber was? Der Dokumentarfilm OECONOMIA legt die Spielregeln des Kapitalismus offen und macht in episodischer ErzĂ€hlstruktur sichtbar, dass die Wirtschaft nur dann wĂ€chst, wenn wir uns verschulden, dass sie nur dann boomt, wenn sich die Vermögen an bestimmten Orten konzentrieren. Jenseits von distanzierten Phrasen der Berichterstattung, die ein Verstehen des Ungeheuerlichen letztlich immer wieder verunmöglichen, macht sich OECONOMIA mit viel Scharfsinn und luzider Stringenz daran, den Kapitalismus der Gegenwart zu durchleuchten. Erkennbar wird ein Nullsummenspiel, das uns und unsere ganze Welt in die Logik einer endlos fortwĂ€hrenden Kapitalvermehrung einspannt - koste es was es wolle. Ein Spiel, das bis zur totalen Erschöpfung gespielt wird und vielleicht kurz vor seinem Ende steht. Mit ihrem preisgekrönten Dokumentarfilm „Work Hard - Play Hard“ setzte die Regisseurin Carmen Losmann sich mit den Wirkungen des modernen Human Ressource Managements auseinander. Mit OECONOMIA, der auf der Berlinale 2020 seine Premiere feierte und von der Kritik hoch gelobt wurde, setzte sie ihre eindringlichen Recherchen zu den zerstörerischen Grundlagen unseres Wirtschaftssystems fort und öffnet den Blick jenseits der gĂ€ngigen ErklĂ€rungsmuster und Dogmen auf den Nucleus eines hochexplosiven Systems: Der Schuldner als zentraler Akteur. Ein Film von brennender AktualitĂ€t.

Bewertungen

  • Mit Vorsicht zu genießen

    3
    nach FlorianMall
    1. Vorab: Der Film ist sehenswert, zeigt aber auch wo seriöse Filme beginnen und wo sie enden sollten. 2. Sehenswert sind die offenen Fragen, wie z.B.: „Wo kommt Gewinn her?“ Aber Achtung: Es ist ein Feuilleton-Film, keine Doku einer ausgebildeten Wirtschaftsjournalistin. Sehenswert sind auch die Antworten in den Experteninterviews und der anonymisierten Telefonate. Sehenswert sind die Experten auch deswegen, weil klar wird, in welchen Silos viele von ihnen arbeiten und somit den erweiterten Kontext ihrer Verantwortung kaum erklĂ€ren können. 3. Bedenkenswert dagegen sind einige ZusammenhĂ€nge die sachlich schlicht falsch sind: Vor allem die Kommentierungen einzelner Protagonisten der Monopolyrunde. Meinung ist zwar erlaubt, in diesem Kontext verfĂŒhren sie jedoch den unbedarften Zuschauer. Diese Runde wird so inszeniert, als könne sie zur sachlichen Analyse - oder gar einer journalistisch professionellen Einordnung - beitragen. Dem ist nicht so. Das hĂ€tte jeder Wirtschaftshistoriker oder Wissenschaftstheoriker professioneller gemacht. Die Filmemacherin setzte jedoch wohl bewusst auf mehr Inszenierung als Substanz. Fazit: Der Film berauscht sich selbst zu einem Roman und hat doch einen sinnvollen Kern. So ist diese Doku sogar etwas gefĂ€hrlich fĂŒr Zuschauer ohne Vorbildung: FĂŒr Dokumentarfilmer sollte die erste Journalistenregel ebenso gelten, Fakten und Fiktion ganz klar zu unterscheiden. Eine Reportage ist kein Roman. Die Grenze ist erreicht, wo Filmkunst mit journalistischen Mitteln spielt. Schade um die guten Interviews und - ja auch die naiven guten Fragen - nochmal von einem guten Journalisten ĂŒberarbeitet, wĂ€re es ein Highlight im Sinne der AufklĂ€rung.
  • leider nur beliebig

    1
    nach JoHe1
    Die im Film adressierten Fragen sind grundsĂ€tzlich spannend. Denn es gibt viel ErklĂ€rungsbedarf, wie der Kapitalismus im Kern funktioniert, insbesondere wenn man dessen Grundfunktionen und Wirkungen hinterfragen möchte. Im Film findet aber keinerlei sinnvolle Diskussion statt. Statt dessen werden grundlegende Elemente wie Gewinne, LiquiditĂ€t, Bilanzen, Wachstum, Schulden einfach nur wild durcheinander geworfen, verwechselt und fragend in ĂŒberwiegend sinnlose ZusammenhĂ€nge gezwĂ€ngt. So werden grundlegende Begriffe und ZusammenhĂ€nge gar nicht oder schlicht falsch erklĂ€rt. Die suggerierte Schlussfolgerung „das funktioniert alles doch gar nicht“ hinterlĂ€sst das dumpfe GefĂŒhl, da wollten die Filmmacher auch gar nichts verstehen sondern direkt kritisieren ohne sich oder den Zuschauer ins Thema einzuarbeiten. Dementsprechend endet der Film dann auch mit der Aussage „es mĂŒsste doch eine Alternative geben“ ohne auch nur im Ansatz davon etwas zu zeigen. Kann man machen. LĂ€uft aber letztlich nur auf dummes Gerede hinaus. Der Film wird dem Anspruch, das komplexe Geschehen zu hinterfragen, leider nicht ansatzweise gerecht. Zudem ist die filmische Darstellung gĂ€hnend langweilig. Diese Zeit kann man sich sparen. Oder man liest 2 Kapitel in Juval Hararis „eine kurze Geschichte der Menschheit“ zur Entstehung und Funktionsweise des Kapitalismus. Dann hĂ€tte man die Wirkmechanismen verstanden, könnte die im Film gestellten Fragen schnell selbst beantworten und wirklich mitreden...
  • Schlecht gedreht, langweilig

    1
    nach Pascal2588
    Schlechter Film. Sehr Langweilig gedreht und nicht ein wenig interessant gemacht. Wirkt so als wenn ein Film Student den Film produziert und geschnitten hat. Gebt dafĂŒr kein Geld aus!!
  • PreiswĂŒrdig

    1
    nach Goldener Hund
    Ein Film gemacht von Personen, die selber nichts vom Thema verstehen, aber dafĂŒr immerhin eine klare Vorstellung davon haben, was sie vermitteln möchten. Leicht ironisch gesagt, wenn es einen "Claas-Relotius-Preis" fĂŒr Filme geben wĂŒrde, wĂ€re dieser auf jeden Fall preiswĂŒrdig.
  • Ein muß fĂŒr alle die verstehen wollen!!!

    5
    nach bkiddow
    Ich glaube der harte Kapitalist wird es nicht verstehen wollen. Die Journalisten fÀngt langsam an und steigert so langsam das Thema bis wir verstehen das ein Crash immer wieder kommt, und wenn wir nichts Àndern, die Zerstörung unausweichlich ist.
  • GELD ist kein SPIEL!

    5
    nach osmerty
    Es geht um das Geld. Endlich einmal: wir haben uns lĂ€ngst alle daran gewöhnt, tagtĂ€glich gedankenlos mit Geld umzugehen. Mit diesem Film beginnt endlich ein Nachdenken: Carmen Losmann stellt ein paar ganz grundsĂ€tzliche Fragen - am Ende haben wir alle einiges verstanden. Eine Welt aus Glas und Stein, Marmor und Beton - extrem reich und komplett naturfrei - eine reine MĂ€nnerwelt! Neun MĂ€nner in Anzug, Hemd, Krawatte oder nur am Telefon werden gefragt, einige drĂŒcken sich vor dem Antworten, erklĂ€ren gar die Fragen(de) fĂŒr zu dumm, andere versuchen es - und alle scheitern. Wir werden schlauer, was das Geld angeht, aber vor allem verstehen wir, dass die Verantwortlichen, die alles entscheidenden Handelnden, selbst absolut keine Ahnung von dem haben, was sie da tun! Jeder funktioniert an seinem Platz wie ein RĂ€dchen im Uhrwerk mit höchster Effizienz und ZuverlĂ€ssigkeit und jeder gibt dabei voller Einsatz und Überzeugung sein Bestes, als wĂ€re es ein großes Spiel mit Zahlen, das es zu gewinnen gilt. So wird die Welt regiert, ohne jegliche Einsicht oder Verstand, vom Homo oeconomicus insipiens - er denkt, das Geld zu beherrschen aber das Geld beherrscht ihn und er merkt es noch nicht einmal. Nur eine kleine Extra-Runde um ein tatsĂ€chliches Spiel (eine Monopoli-Variante) besteht aus Fachleuten, die zugeben, vieles nicht zu wissen, unter ihnen Semirah Kenawi, die offensichtlich am ehesten versteht, was in der Welt des Geldes passiert...

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